Nachdem dieses Jahr nun doch schon die eine oder andere Tour zusammengekommen ist, wird es Zeit mein persönliches Saison-Highlight etwas detaillierter zu planen.
Als letzten Benchmark vor dem Winter möchte ich nun innert neun Tagen von meinem Wohnort am nördlichen Rand der Schweiz nach Rotterdam und wieder zurück fahren. Die Route entspricht in ungefähr demjenigen, was mich nächstes Jahr am London Edinburgh London (#LEL2017) erwartet. Dies sowohl von der Distanz, als auch von den Höhenmetern her. Nur werde ich mir anstatt der insgesamt 116 Stunden je vier Tage für die Hin- und die Rückfahrt "gönnen". Dazwischen liegt ein geplanter Ruhetag in Rotterdam. Geschlafen wird in Jugendherbergen, so dass die Aufwendungen überschaubar bleiben sollten. Wenn ich also im Ruhrpott schon nur noch nach einem Bahnhof Ausschau halte, liegt ein herausfordernder Winter vor mir- ansonsten kann ich mich auf den Aufbau der Distanzen fokussieren. Allerdings bin ich optimistisch, dass ich das mir gesteckte Ziel erreichen werde und freue mich schon jetzt auf die Herausforderung. Genug der langen Vorreden- hier noch eine Aufstellung der Route, inkl. der geplanten Daten. 1. Tag, Rafz Karlsruhe 14. September 2016 https://www.komoot.de/tour/9466627 195km / 1880 Hm 2. Tag Karlsruhe Koblenz, 15. September 2016 https://www.komoot.de/tour/9466654 199km / 1700Hm 3. Tag Koblenz Venlo 16. September 2016 https://www.komoot.de/tour/9466689 168km / 610Hm 4. Tag Venlo Rotterdam 17. September 2016 https://www.komoot.de/tour/9466709 168km / 250Hm 5. Tag Pausentag in Rotterdam 18. September 2016 6. Tag Rotterdam Aachen 19. September 2016 https://www.komoot.de/tour/9466749 204km / 650Hm 7. Tag Aachen Saarbrücken 20. September 2016 https://www.komoot.de/tour/9466771 231km / 2720Hm 8. Tag Saarbrücken Basel 21. September 2016 https://www.komoot.de/tour/9466782 226km / 1300Hm 9. Tag Basel Rafz, via Delemont 22. September 2016 https://www.komoot.de/tour/9466840 162km 2010Hm Sollte sich jemand bei einer oder mehreren der Tagestouren anschliessen wollen, freue ich mich natürlich über eine entsprechende Kontaktaufnahme.
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Portrait
Nachdem ich an dieser Stelle schon den einen oder anderen Beitrag veröffentlicht habe, möchte ich mich zum einen doch mal noch kurz vorstellen, zum anderen meine Motivation zur Teilnahme am „London Edinburgh London“ (LEL) beschreiben: Mein Name ist Marc Demierre, ich bin 42 Jahre alt, verheiratet, und verdiene meine Brötchen in einer kantonalen Verwaltung in der Schweiz. Je nach Arbeitspensum meiner Frau verbringe ich zwischen einem und drei Tagen während der Woche zu Hause mit unseren Kindern. Seit ungefähr fünf Jahren fahre ich nun regelmässig Fahrrad. Im Rahmen einer Pause - während einer arbeitsbedingten Erkrankung - habe ich mein altes Rennrad wieder entdeckt, welches ich ein paar Jahre zuvor günstig von einem Freund übernehmen konnte. Leider hatte dieses noch immer denselben platten Reifen, den es schon hatte als, ich es bekam. Nun stellte sich die Frage, ob ich es weggeben oder reparieren sollte; ich entschied mich für Letzteres. Am Anfang habe ich es kaum bis in den nächsten Ort und wieder zurück geschafft. Nach einiger Zeit wurden dann 20, 30 und laufend mehr Kilometer daraus. Ich fahre Fahrrad, weil es meiner Meinung nach kein anderes Reisemittel gibt, welches einen die Natur, die Menschen und das Geschehen um einen herum so direkt erleben lässt. Vielleicht abgesehen vom Laufen, aber dazu bin ich wohl zu ungeduldig.-). Ich empfinde es als befreiend und belohnend, manchmal aber auch als hart - genauso wie im „richtige Leben“. Einen Bikerspruch, der es mir besonders angetan hat, möchte ich euch an dieser Stelle nicht vorenthalten, da er es meiner Meinung nach ziemlich genau auf den Punkt bringt: „Es gibt Menschen, die Radfahren hassen. Weil man sich plagen muss. Weil man draussen ist, bei Wind und Wetter. Weil man verschwitzt ankommt. Es gibt Menschen, die Radfahren lieben. Weil man sich plagen muss. Weil man draussen ist, bei Wind und Wetter. Weil man verschwitzt ankommt.” (Quelle http://timorisch.blogspot.ch/2015/05/bikerspruche-mountainbike.html) Erfahrungen Nachdem ich schon einige mittlere Strecken im Bereich von 100 Kilometern plus gesammelt hatte, kam Serge und mir die Idee, ein paar solcher Strecken aneinander zu reihen. So entstand die Idee, von Bordeaux zurück zu uns in die Schweiz zu fahren. Für die 1000 Kilometer planten wir rund eine Woche ein. Aufgrund der Tatsache, dass das Race for Life im Jahre 2015 nicht stattfand, haben wir uns entschieden, die Reise von Bordeaux zurück in die Schweiz als stellvertretenden Ausdauer-Event zu bestreiten. Einen entsprechenden Reisebericht findest du hier. Wie schon erwähnt, wurden die Touren mit der Zeit immer länger. Dabei habe ich festgestellt, dass mir das kurze und schnelle Radfahren nicht sonderlich liegt. Dafür kann ich mich während Stunden in einem „angenehmen Bereich“ halten. Nach einer gewissen Zeit auf dem Rad entsteht somit eine innere Ruhe, bei der es „nur noch“ darum geht, einen Fuss vor den anderen zu setzen. In dieser Ruhe entsteht Raum für neue Gedanken, kreative Lösungsfindungen, aber es geht auch darum, Abstand von Fragen des Alltags zu gewinnen. Dass ich die dabei entstehende Einsamkeit je schätzen würde, hätte ich noch vor wenigen Jahren vehement abgestritten. Die beschriebene Ruhe, die positiv erlebte Einsamkeit und natürlich der Kontakt mit der Natur runden die Faszination ab. Motivation „London Edinburgh London“ (LEL) Das erste Mal hörte ich vom LEL, als ich einem Artikel im Tour-Magazin las. Die Idee, eine für mich damals unfassbare Strecke von mehr als 1400 Kilometern in weniger fünf Tagen zu radeln, hat mich nicht mehr losgelassen. Wenn andere das können, was soll mich davon abhalten? Gesagt, getan. Ich hatte das Glück eines der 200 Tickets der „Early Birds“ zu bekommen, so dass ich mich nun konkret auf diesen Event vorbereiten kann. Nebst regelmässigen Trainingseinheiten auf dem Fahrrad habe ich vor einiger Zeit angefangen, zusätzlich ein wenig Kraft- und Rumpftrainig zu machen. Im Winter versuche ich mich mit rudern „über Wasser“ zu halten, so dass die ersten längeren Touren im Frühling jeweils nicht allzu ernüchternd ausfallen. Da meine grössten Sorgen für das anstehende LEL mehr im ernährungstechnischen und mentalen Bereich liegen, habe ich vor einiger Zeit damit begonnen, meine Ernährung so anzupassen, dass ich mit weniger Süsskram über die Runden komme und ich generell bewusster esse. Wobei ich es nach mehrtägigen Touren zwar immer noch schwierig finde, auf dem Rad genügend Kalorien aufzunehmen, nach den Touren aber wieder in den „normalen“ Modus zurück zu wechseln. Auf der mentalen Ebene habe ich in den letzten Jahren einiges an neuen Techniken erlernt; aktuell habe ich mich dafür entschieden einen AT (autogenes Training) Kurs zu besuchen, damit ich meinen Schlaf- und Erholungsbedarf besser kontrollieren kann. Ferner habe ich diverse Tipps in unterschiedlichen Büchern gefunden, welche ich zum Teil als sehr, andere als weniger nützlich, empfunden habe. Als besonders hilfreich empfand ich viele der Tipps aus dem Buch „Hilf mir, meinen Lebenstraum zu erfüllen“ von Thomas Jaklitsch, dem Trainer des dreimaligen Race Across America (RAAM), welches ich hier in Kürze vorstellen möchte. Das Buch erscheint mir als wahre Fundgrube an neuen Ideen und Betrachtungsweisen für angehenden und erfahrene Langstreckenradler und Ausdauersportler im Allgemeinen. Auf was ich mich besonders freue Im Moment freue ich mich auf den Regen, auf das Land, auf die Menschen und Kollegen sowie auf die Einsamkeit, auf den Wind der von vorne in mein Gesicht schlagen wird, auf das Geräusch des Windes, wenn ich nach langen Anstiegen die Hügel hinunter fahre. Wovor habe ich im Moment besonders Respekt? Ich habe einen gewissen Respekt vor den körperlichen und mentalen Reaktionen meines Körpers, da ich mich ja ganz bewusst in eine Extremsituation begebe. Aber das ist auch der Reiz der Sache - das Abenteuer, die bewusste Konfrontation mit dem Ungewissen, dem Bewusstsein, dass ich - egal wie diese Reise enden wird - mit vielen neuen Eindrücken, Emotionen und Erfahrungen nach Hause kehren werde. Was sagt mein Umfeld zu deinem Vorhaben? Zum Glück habe ich eine Familie, die hinter mir steht, welche meine teilweise verrückten Vorhaben unterstützt und auch regelmässig kritisch hinterfragt. Sie alle helfen mir, hin und wieder auf dem Boden der Tatsachen zwischen zu landen oder im richtigen Moment die Motivation wieder zu finden. Es sei aber angemerkt, dass solche Aktionen, die immer wieder längeren Ausfahrten, ohne die Geduld, das Verständnis und die Unterstützung meiner Frau, nicht möglich wären. Insofern gehe ich davon aus, dass solche Vorhaben nur in einem gesunden sozialen Öko-System möglich sind, wofür ich unendlich dankbar bin. Aufgrund der Tatsache dass in unserem näheren Umfeld bereits viel zu viele Menschen an dieser heimtückischen Krankheit erkrankt sind, möchten wir mit unserer neuerlichen Teilnahme am „Race for Life“ ein Zeichen der Solidarität mit den von dieser Krankheit betroffenen Menschen und ihren
Angehörigen setzen. Mit Deinem finanziellen Beitrag möchten wir die Arbeit der schweizerischen Krebsliga unterstützen, um das Leid der Betroffenen wenigstens etwas zu lindern. Nachdem Serge und ich das Race for Life im letzten Jahr in einem etwas anderen Rahmen gefahren sind, freuen wir uns dieses Jahr schon auf einen spannenden Event in Bern. https://www.raceforlife.ch, https://www.raceforlife.ch/racebook/ Ganz im Sinne eines Sponsorenlaufs werden wir wieder versuchen, innert den acht zur Verfügung stehenden Stunden möglichst viele Runden zu fahren um mit dem gesammelten Geld von Krebs betroffenen Menschen und deren Angehörigen wenigstens ein ganz kleines bisschen zu helfen. |
AuthorMensch, Partner, Vater, Fahrradfahrer Archives
January 2019
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